Inklusion
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Für uns als evangelische Tageseinrichtung hat die integrative Arbeit einen besonderen Stellenwert. Wir wollen das „miteinander Leben“ für alle Kinder und Eltern erlebbar machen und sind bestrebt, einer Ausgrenzung von Behinderten entgegenzuwirken. Das Kindergartenteam hat intern eine klare Grundsatzentscheidung für eine langfristige integrative Kindergartenarbeit gefällt. Diese Entscheidung wird von allen Fachkräften der Einrichtung getragen.
Die integrative Arbeit bezeichnet nicht die Arbeit an „dem“ beeinträchtigten Kind, das damit eine hervorgehobene Rolle bekäme, sondern sie macht sich zum Ziel, das Kind in das Gruppenleben zu integrieren. Die Kinder sollen die Gemeinschaft erleben, lernen einander zu akzeptieren, und andere nicht anhand deren Leistung oder optischen Merkmalen zu beurteilen. In der Arbeit steht die gemeinsame Bewältigung von Aufgaben im Vordergrund, es sollen Situationen geschaffen werden, auch die Andersartigkeit als eine Bereicherung zu erleben. Durch Vorgespräche mit Eltern und Ärzten und einer intensiven Beobachtung des Kindes im Alltag, wird ein klares Entwicklungsziel definiert. Für den Kindergartenalltag ist es wichtig gemeinsam mit den Kindern klare Regeln und Grenzen zu erarbeiten. Eine ständige Weiterentwicklung dieser Regeln ergibt sich im Laufe der Zeit. Durch das Mitbestimmen fühlen sich die Kinder ernst genommen und in ihrer Persönlichkeit gestärkt.
Eine besondere Bedeutung kommt auch der Orientierung der Arbeit an der Lebenssituation der Kinder nahe. Sie sollen lernen sich selbständig und sicher in ihrer Umwelt und in ihrem Alltag zu bewegen und zu handeln. In der Gruppe können sie erfahren, dass auch sie durch ihr Tun eine wichtige Rolle in dieser Gemeinschaft einnehmen.
Die wichtigste Grundvoraussetzung für die integrative Arbeit ist jedoch die „Freiwilligkeit“ aller Beteiligten. Ohne die eigene Überzeugung des Einzelnen und sein Bestreben das Bestmögliche zu ermöglichen, ist ein Vorankommen in der Arbeit mit dem Kind kaum vorzustellen.
Unsere Arbeit wird seit dem 19.01.2004 von einer Integrationskraft unterstützt.
Auf alle Kindergarteneltern kommen bei der integrativen Arbeit neue Anforderungen zu. Sie müssen lernen mit neuen Fragen und Gefühlen ihrer Kinder umzugehen, diese zu beantworten und in diesem Zusammenhang auch ihre eigene Einstellung und Haltung gegenüber Menschen mit Behinderungen zu reflektieren. Daher werden alle Kindergarteneltern bereits bei der Anmeldung über die integrative Arbeit der Einrichtung informiert. Wir sind bestrebt, Unsicherheiten der Eltern von Kindern mit und ohne Behinderungen anzusprechen und abzubauen.
Als Einrichtung legen wir Wert auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Team, dem therapeutischen Fachpersonal und den Eltern. Wir werden fachlich, beratend und unterstützend begleitet durch eine Fachberatung des Ev. Kirchenkreises Dortmund. Ebenso werden natürlich auch die entsprechenden Facheinrichtungen in unsere Arbeit miteinbezogen (Frühförderstelle, Kinderärzte, Neuropädiatrie, Fördereinrichtungen etc.).
Wenn möglich, werden bereits vor Aufnahme des Kindes besondere Faktoren wie z.B. pflegerische, bauliche, medizinische oder auch pädagogische Notwendigkeiten abgeklärt. In Absprache mit dem Kindergarteam, den Eltern und dem Fachdienst wird dann über eine mögliche Aufnahme des Kindes in die Einrichtung entschieden.
Häufig jedoch wird die Auffälligkeit des Kindes erst während des Besuches der Einrichtung erkannt und wir bemühen uns, so schnell wie möglich alle notwendigen Schritte in Absprache mit den Eltern einzuleiten. Gerne sind wir auch bereit, die Eltern bei den ersten Schritten in die entsprechenden Institutionen zu begleiten, um Ihnen eine Hilfestellung zu geben.